Luftansicht auf Wiesing

Schalldämmung

Bei Schall handelt es sich grundsätzlich um Wellen, die über das Trommelfell an unser filigranes Hörsystem gelangen, und dort in Schwingungen und zu guter Letzt in Signale verwandelt werden, die unser Gehör ermöglichen. Je mehr Schalldruck auf uns zukommt und je höher die Wellen sind, desto intensiver nehmen wir ihn wahr. Zwischen 2000 und 4500 Hz hören wir am besten, das bedeutet, dass auf diesen Frequenzen gar nicht viel Schalldruck, also Dezibel, gegeben sein muss, um unser Gehör zu reizen. Das bedeutet in weiterer Folge auch, dass bereits eine Reduktion ab 10 dB subjektiv wie eine Halbierung des Lärmpegels wahrgenommen wird. Manche Dämmmaterialien sind so effektiv, dass sie selbst bei einer Dicke von etwa 12 cm schon eine Druckminderung von 20 dB erreichen.

Kleines Holzhaus trägt Kopfhörer

Luft-, Tritt- und Körperschall

Erst wenn eine beliebige Form von Materie durch Schwallwellen in Schwingung gebracht wird, kann ein Geräusch in unser Ohr dringen bzw. wahrgenommen werden. Die Materie kann dabei verschiedenste formen besitzen, bei Wohnräumen spielen allerdings meist die Luft und feste Körper wie Wände oder Möbel eine Rolle. Auch durch die Schächte und Rohre innerhalb eines Gebäudes können Geräusche weitergeleitet werden, dabei funktionieren derartige Installationen oftmals wie Resonanzkörper, die das Geräusch verstärken. Sie erzeugen Schwingungen oder werden von etwas in Schwingung versetzt und machen Lärm. Um dies zu unterdrücken, müssen die Schwingungen auf irgendeiner Art abgeschwächt werden. Je nachdem, wie der Lärm transportiert wird und von wo er kommt, ist das auf unterschiedliche Art und Weise möglich. Darauf werden die darauffolgenden Kapitel nun näher eingehen.

Schallschutz in der Wohnung

Die Schritte vom oberen Stockwerk, Rattern von Waschmaschinen der Nachbarn, oder die Übungseinheiten an einem Instrument, all dies breitet sich auf verschiedenster Art und weise in allen möglichen Richtungen aus. Um dem entgegenzuwirken, können verschiedene Schalldämmungen zum Einsatz kommen.

Wanddämmung

Um Lärm von den Seiten zu vermeiden, sollte auf jeden Fall schon in die Wand eine gute Schalldämmung installiert werden. Die Wärmedämmung in den Wänden genügt grundsätzlich nicht um eine ausreichende Schalldämmung zu erreichen, es ist zusätzliches Dämmmaterial notwendig. Stoffe mit hoher Dichte kommen dabei zum Einsatz. Nicht tragende Wände, die damit ausgestattet sind, werden anschließend mit Gipskartonplatten versiegelt. An die Außenwände werden sogenannte Vorsatzschalen angebracht. In einen Gerüstaufbau wird das Dämmmaterial ein- bzw. spezielle Schallschutzplatten angebracht und anschließend verschlossen. Im Optimalfall gehen die Schallwellen dann dort verloren.

Trittschalldämmung

Eine Trittschalldämmung dämmt Schallwellen in vertikaler Richtung. Teppichböden sind ein einfaches Mittel, um dem im Nachhinein entgegenzuwirken. Falls dies jedoch nicht ausreichend ist, oder dem Einrichtungsgeschmack des Bewohners nicht entspricht, gibt es auch hierfür andere Methoden.

Die Trittschalldämmung wird grundsätzlich von weich nach hart aufgebaut. Demnach kommt auf den Estrich ein weiches Material. Darüber wird eine Schicht mit etwas härteren Dämmplatten und darüber der Parkett, oder andere Bodenbelege ausgelegt. Auch durch Schallschutzdecken kann man gegen den Trittschall von oben vorgehen.

Eine weitere interessante Möglichkeit ist das schalltechnische Entkoppeln der einzelnen Bauteile voneinander. Klingt sehr kompliziert, heißt in der Praxis aber lediglich Folgendes:

Beim Rohbau werden bereits Dämmplatten verlegt, die mit einer Folie isoliert sind. Auf diese kommt dann der Estrich, der jedoch so gestaltet wird, dass kein Kontakt zu den Außenwänden besteht. Dabei handelt es sich um einen schwimmenden Estrich, welcher deutlich weniger Schallwellen an den Rest des Hauses überträgt.

Schallschutzdecken

Durch abgehängte Schallschutzdecken, oder aufgeklebte Dämmplatten kann der Raumhall und der Trittschall von oben gedämpft werden. Dabei wird der Schalldruck, der durch die Bausubstanz von den Decken kommt, deutlich verringert. Der Vorteil der geklebten Platten ist, dass sie unkompliziert montiert und im Vergleich zu Schallschutzdecken dünner sind, dadurch geht weniger Raumhöhe verloren.

Bei abgehängten Decken wird ein Gerüst mit Gipsplatten unter der eigentlichen Decke angebracht, die mit Dämmstoff gefüllt ist. Vor allem gegen tieffrequente, dumpfe und dröhnende Geräusche ist diese Art des Schallschutzes besonders effektiv. Allerdings geht einiges an Raumhöhe verloren. Bei hohen und hallenden Räumen, beispielsweise im Altbau, stellt das allerdings kein Problem dar. Auch in großen Büroräumen kommen derartige Dachdecken in der Praxis oft zum Einsatz.

Schalldämmung von Rohrleitungen

Rohre innerhalb des Gebäudes können Geräusche weiterleiten und manchmal auch verstärken. Heute werden deshalb Rohrleitungen oft mit Schallschutz ummantelt. Um dem Körperschall zu verringern, werden die Rohre durch elastische Verbindungselemente an der Wand befestigt, wodurch die Schallübertragung deutlich verringert wird.

Nachträglicher Schallschutz

Ein nachträglicher Einbau von Schalldämmung, beispielsweise im Schlafzimmer, ist grundsätzlich kein Problem. Die erwähnten Varianten, von den Vorsatzschalen bis zu den Verbundschaumplatten, sind Möglichkeiten um im Nachhinein noch eine Schalldämmung zu installieren. Bei Mietwohnungen sollte mit dem Mieter im Vorhinein eine solche Veränderung geklärt werden.

Straßenlärm

Wohnt man an einer vielbefahrenen Straße, kann schnell der Lärm durch den Straßenverkehr ziemlich störend werden. Vor allem bei Altbauten, die im Bezug auf Schalldämmung nicht dem Stand der Technik entsprechen, kann der Alltag davon schnell beeinflusst werden. Um diesen Lärm zu verringern, können Lärmschutzfenster und -türen eingebaut werden. Die Fenster besitzen dabei eine Mehrfachverglasung, die zusätzlich in den Hohlräumen mit einem Gas gefüllt sind, die Schall nur schlecht leitet. Das Prinzip der Türen ist dabei ähnlich, auch hier muss der Schall gegen mehrere Schichten ankämpfen.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich die Möblierung auf die Schallbildung aus?

Durch eine Gute Verteilung von Möbeln in Räumen kann sich der Schall nicht ungehindert ausbreiten. Er wird gebrochen, abgelenkt und verteilt sich regelmäßig. Abhängig von den Materialien Ihrer Möbel kann der Schall zudem absorbiert werden. Weiche, federnde Materialien Wie Polster, die Couch usw. sind effektiver als harte Stoffe.

Gibt es spezielle Einrichtungsgegenstände zur Schallabsorbierung?

Ja, auf kreativer Weise können beispielsweise Akustikbilder, die im inneren mit einem Dämmmaterial ausgestattet sind oder Akustikvorhänge verwendet werden.

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Kurz zusammengefasst

Es ist nicht immer ganz einfach, auf engem Raum zu wohnen, denn speziell dort wird unangenehmer Schall öfters von der Geräuschquelle zu diversen Ohrmuscheln getragen. Damit diese Schallausbreitung unterbrochen wird, greift man häufig auf eine der eben beschriebenen Lösungen zurück. Somit muss man weder ständig wie auf Samtpfoten herumschleichen, noch sich über Lärm der Nachbarn aufregen.

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