Luftansicht auf Wiesing

Der reibungslose Hausbau

Ein eigenes Haus zu errichten ist mit viel Arbeit verbunden. Dabei gibt es zwischen den Baukosten, dem Einreichplan der Baufirma und dem generellen Ablauf beim Hausbau einige versteckte Hindernisse, die einem das Leben schwer machen können.

Architekt bespricht Baupläne mit dem Bauherren

Die Baufinanzierung

Im Rahmen der Finanzierung sollten auf keinen Fall Risiken eingegangen werden. Ein grundlegendes Eigenkapital, kombiniert mit dem beliebten, österreichischen Bausparer und dem Bankdarlehen sind ein guter Weg sich den Hausbau zu finanzieren. Um unerwartete Kosten ausgleichen zu können, sollte ein guter finanzieller Puffer vorhanden sein.

Die Nebenkosten

Was im Vorhinein gerne unbeachtet gelassen wird, sind anfallende Nebenkosten, wie zum Beispiel der Kanalanschluss oder die Erschließung des Grundstücks. Werden durch das Fertigstellen des Hauses die eigenen finanziellen Ressourcen ausgeschöpft, können zu Beginn die Möbel der alten Wohnung verwendet werden und diese dann später gegen eine neue Einrichtung ausgetauscht werden, sobald wieder Geld angespart wurde. Hauptsache ist, dass die Finanzierungsmöglichkeiten groß genug sind, um das Haus bezugsfertig zu bauen. Außerdem sollte man sich genauestens über mögliche Bauförderungen des Landes und weitere Förderstellen erkundigen, vor allem für energieeffizientes Bauen können oft gewisse Förderungen bezogen werden.

Die Wahl des Grundstücks

Bevor man mit dem Hausbau beginnt, wird zuerst ein geeignetes Grundstück benötigt. Nicht jedes Grundstück ist auch für den Hausbau gewidmet. Der Flächenwidmungsplan kann bei der jeweiligen Gemeinde eingeholt werden, dieser beschreibt, was auf ein bestimmtes Stück Land errichtet werden darf. Noch genauere Details können dem Bebauungsplan entnommen werden. Der Bebauungsplan regelt auch die bauliche Ausnutzbarkeit des Grundstücks. Somit sind die Baufluchtlinien ersichtlich, die beschreiben, welche Zonen des Grundstücks bebaut werden darf, usw.

Lage, Lage, Lage

Bei Immobilien ist vor allem die Lage entscheidend. Dabei sollte man sich bei der Wahl über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse im Klaren sein. Die Nähe zum Nachbarn, die Dichte des Siedlungsgebietes, die Infrastruktur, Umgebung, usw. sollte beachtet werden. Will man lieber nahe der Stadt wohnen, oder von Natur umgeben sein? Darüber hinaus spielt die Lage auch eine wesentliche Rolle beim Preis.

Ein lockerer Zeitplan

Beim Bau eines Hauses sollte immer genügend Zeit für mögliche Verzögerungen eingeplant werden. Vor allem wenn eine Wohnung zu einem gewissen Zeitpunkt zu kündigen ist, sollte genügend Spielraum vorhanden sein, um die eigene Wohnsituation nicht zu gefährden. Denn wenn man aus der Wohnung zu einem gewissen Zeitpunkt verlassen muss, der Hausbau sich aber so weit verzögert, dass die Fertigstellung nicht bis zu diesem Zeitpunkt erfolgen kann, muss man eventuell vorübergehend wo anders wohnen. Um diese Situation zu vermeiden ist ein gut geplantes Zeitmanagement unumgänglich.

Langfristige Raumplanung

Die neue Wohnung sollte den Hobbys und Gewohnheiten angepasst sein. Bestimmte Räume werden immer gebraucht, aber wenn schon ein eigenes Haus gebaut wird, können auch Hobbyräume, Gästezimmer, Arbeitszimmer usw. miteingeplant werden. Auch die kleinsten Details können den eigenen Wünschen angepasst werden, beispielsweise wo sich die Lichtschalter und Steckdosen genau befinden sollen. Es ist sinnvoll jedes Detail zu beachten, jedoch sollte der Überblick über das Ganze dabei nicht verloren gehen. All dies macht die Planungsphase so wichtig, denn umplanen kann man schnell etwas, umbauen wird schon deutlich komplizierter.

Darüber hinaus sollte jedenfalls auch zukunftsorientier geplant werden. Räume sollten so geplant sein, dass deren Zweck geändert werden kann, falls es irgendwann nötig sein sollte. In dieser Hinsicht kann schon früh eine Altersvorsorge getroffen werden, indem man schon gleich durch breite Türen, barrierefreies bauen usw. ein altersgerechtes Zuhause erschafft.

Ideen zum Hausbau: Bautechnik & Smart Homes

Auch bezüglich der Bautechnik gibt es mittlerweile einiges an Technologie, die integriert werden kann. Vor allem Smart Homes und eine gute Energieeffizienz finden heutzutage eine große Beachtung. Bei einem Smart Home sollte man sich überlegen, wie weit die Steuerung gehen soll, denn möglich ist vieles. Beispielsweise können Jalousien, Heizungen, Lichter und Haushaltsgeräte damit gesteuert werden. Das Smartphone kann dabei als Fernsteuerung dienen.

Die Wahl der Baustoffe

Bezüglich der Baustoffe müssen viele persönliche Entscheidungen gefällt werden. Dabei spielen die Kosten natürlich auch eine Rolle, denn energieeffiziente und umweltfreundliche Baustoffe sind grundsätzlich teurer als andere. Beim Dämmstoff kann zwischen Styrodur, Mineralwolle, Zellulose oder Holzfaserdämmung entschieden werden. Styrodur und Mineralwolle sind vom Stoff her, als auch vom Herstellungsaufwand als umweltschädlich einzustufen. Die Entsorgung bringt somit weitaus größere Schwierigkeiten mit sich als die Naturstoffe. Der einzige Vorteil dabei sind die niedrigen Anschaffungskosten, der Dämmungseffekt bleibt ungefähr derselbe.

Die Wahl der Baufirma

Auch wenn schauderhafte Geschichten über Zusammenarbeiten mit Baumfirmen umhergehen, sind die meisten Baufirmen jedoch professionell und verlässlich. Vielleicht sollte nicht unbedingt der Billigstbieter gewählt werden. Am besten ist es, Sie informieren sich direkt bei der Firma und fragen nach deren Erfahrungen und Referenzen. Außerdem werden von vielen Baufirmen die Projekte auf der Homepage präsentiert.

Ganz ohne Baufirma wird ein Hausbau allerdings nicht funktionieren, falls Sie selbst nicht aus der Baubranche stammen. Jedoch kann manchmal das ein oder andere auch selbst erledigt werden. Dabei sollte man sich allerdings nicht überschätzen, denn oft müssen von der Baufirma die begangenen Fehler des Bauherren wieder ausgebessert werden.

Wie sollte ich bei der Wahl eines Bauunternehmens und bei der Zusammenarbeit vorgehen?

  • Mehrere Angebote einholen
  • Erfahrungsberichte anderer Kunden recherchieren
  • Referenzen vom Anbieter einholen
  • Bonität des Anbieters vor Vertragsabschluss prüfen
  • Vertrag genau überprüfen
  • Haftungsfragen vor Beauftragung klären
  • Zur Absicherung bei Schäden Haftungsrücklass vereinbaren
  • Bezahlung nur nach Baufortschritt bzw. Leistungsabschnitt
  • Besprochenes schriftlich festhalten
  • Treuhänder einschalten oder Bankgarantie einholen

Der Bauvertrag

Der Bauvertrag regelt alles Wichtige mit der Baufirma, was für den Bauherren für gewisse Sicherheit sorgt. Es sollten auch Absicherungen bezüglich einem Haftrücklass und einem Deckungsrücklass, welcher maximal 10 % beträgt und von der Rechnung abgezogen wird, falls etwas beim Bau falsch gemacht wurde, getroffen werden. Sollte die Firma während der Bauarbeiten in Konkurs gehen, so steht ihnen etwas Geld zur Verfügung, um zu einer anderen Baufirma zu wechseln. Am Ende der Baumaßnahmen wird eine endgültige Schlussrechnung gestellt, wo alle Leistungen nochmal angeführt, eine Summe erstellt und anschließend die Teilzahlungen abgezogen werden. Im Idealfall wird von der Restzahlung dann der Haftrücklass von drei bis fünf Prozent abgezogen, der auf eine Dauer von 3 Jahren der Baufirma sozusagen vorbehalten wird. Nach den 3 Jahren Gewährleistungsfrist erfolgt eine Kontrolle des Hauses. Im Falle von Mängeln muss die Baufirma diese dann beheben, um den Haftrücklass zu erhalten. Tut sie das nicht, hat der Bauherr das Geld zur Verfügung, um eine andere Baufirma die Mängel beheben zu lassen. Ganz grundsätzlich haftet die Firma für arglistig versteckte Mängel am Bau 30 Jahre lang.

Wo entstehen am häufigsten Baumängel?

Am Dach entstehen oft mit der Zeit Probleme wie Schimmelpilzbildung durch beispielsweise Fehlern bei der Dämmung oder das Verwenden von noch feuchtem Holz. Auch Decken und Fußböden werden gerne falsch durchgeführt. Zum Beispiel das Verlegen des Bodenbelags auf falschem Untergrund. Der Klassiker ist auf einer Fußbodenheizung verlegtes Parkett, das durch die aufsteigende Wärme Fugen bildet. Auch Zimmerdecken bergen häufig Potenzial für Ärger – etwa, wenn der Putz auf einer mangelnden Grundierung aufgetragen wurde und nach einiger Zeit herabfällt. Durch zu wenig Überbindemaß oder schlampig verarbeitete Fugen kommen auch oft Risse in den Wänden vor.

 

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Kurz zusammengefasst

Als Bauherr*in werden Sie täglich mit vielen Entscheidungen konfrontiert. Eine der Wichtigsten ist die Auswahl der Partner für Ihr Bauprojekt. Die Prüfung der finanziellen Verlässlichkeit Ihres Bauunternehmens und Ihrer Lieferanten schützt Sie vor bösen Überraschungen. Mehr lesen Sie in unserem E-Book zur Grundstücksbebauung.

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