Besichtigungstermin: Der erste Eindruck
Um sich einen ersten Eindruck zu einer Immobilie zu verschaffen, ist der Besichtigungstermin sehr wichtig. Wir geben wertvolle Tipps für beide Seiten.

Um sich einen ersten Eindruck zu einer Immobilie zu verschaffen, ist der Besichtigungstermin sehr wichtig. Wir geben wertvolle Tipps für beide Seiten.
Während Anlegerimmobilien oder noch nicht gebaute Immobilien (vom Bauträger) oft direkt auf dem Papier verkauft werden, ist bei den meisten anderen Immobilien, gerade bei selbst genutzten Immobilien der Besichtigungstermin entscheidend. Mindestens 1x im Leben wird wohl jeder einen solchen Besichtigungstermin erlebt haben. Das wichtigste hier: Interessenten von der Immobilie begeistern, sowie für die Interessentenseite: Einen ersten Eindruck verschaffen und offene Fragen klären. Im Vorlauf dazu ebenfalls wichtig: Das Exposé als Visitenkarte der Immobilie mit allen wichtigen Angaben zum Objekt (wie Lage, Größe, Kosten, Grundrisse und Fotos). Somit haben alle Interessenten, die zu einer Immobilie angefragt haben (und den Widerruf bestätigt haben) zuerst das Exposé erhalten und qualifizieren sich somit zur Besichtigung, sofern Makler diese nicht noch vorselektieren (z.B. mit Bonitätsprüfung oder Erstgespräch).
Im Übrigen dürfen Besichtigungstermine für Interessenten nie von Maklern verrechnet werden, sind also immer kostenlos und auch immer unverbindlich (d.h. es besteht daraus keine Pflicht zu kaufen oder zu mieten).
Wie so oft gilt auch bei Besichtigungsterminen: Der erste Eindruck zählt. Gerade deshalb machen Techniken wie Home Staging Sinn. Einen guten Eindruck zu hinterlassen, kostet jedoch meistens nicht viel: Räumen Sie Ihre Immobilie vor der Besichtigung auf, lüften Sie noch einmal gründlich, mähen Sie den Rasen und stellen ein paar schöne Pflanzen auf. Sie sollten auch kleine Schönheitsreparaturen vornehmen z.B. knarrende Türen ölen, defekte Lichtschalter reparieren oder kaputte Glühbirnen auswechseln. Eine weitere Möglichkeit bietet zudem das professionelle Home Staging. Jedoch geht es bei der Immobilie nicht nur um deren Vorzüge, sondern auch um den Hinweis zu versteckten Mängeln und Beantwortung aller wichtigen Fragen.
Um auf Fragen von Interessenten optimal vorbereitet zu sein, sollten folgende Unterlagen zur Besichtigung in Kopie (oder digital) mitgebracht werden:
Im Falle der Privatvermittlung bzw. wenn Sie als Abgeber*in persönlich anwesend sind: Planen Sie ausreichend Zeit für die Besichtigung ein. Sie dient auch dazu, offene Fragen von Interessent*innen zu klären. Zumindest 30min pro Termin sollten also möglich sein, bei größeren Immobilien entsprechend länger. Seien Sie pünktlich oder informieren Sie rechtzeitig über Verspätungen. Und im Fall von noch genutzten Immobilien (noch vermietet): Schauen Sie auch darauf, dass Ihr Vormieter so lange Zeit hat. Denn eine Besichtigung zwischen Tür und Angel bringt niemandem etwas.
Im Wesentlichen ist die Interessent*innenprüfung in der Miete für Abgeber*innen relevanter, als im Verkauf. Dennoch sollten folgende Faktoren bedacht werden:
Bereiten Sie sich auf die Besichtigung ausreichend vor. Damit ist kein Auftritt im Sinn eines Bewerbungsgesprächs gemeint sondern eher die genaue Prüfung aller Details zur Immobilie wie Exposé, Videos und 360°-Tour. Schreiben Sie mögliche Fragen auf und schicken Sie diese am besten vorab zu, damit Abgeber*innen/Makler*innen bei der Besichtigung gezielt darauf eingehen können. In der Miete: Bringen Sie zumindest eine Bonitätsprüfung mit, im Kauf: zumindest einen Staatsbürgerschaftsnachweis für den Grundverkehr. Und ansonsten nur ein Tipp: Fragen Sie alles, was Sie fragen wollen.
Wichtig ist, bereits vor der Besichtigung Interesse zu zeigen und sich als Interessent*in zu qualifizieren. Zwar ist hierbei grundsätzlich ein persönlicher Anruf besser als schriftliche Kommunikation, zunächst im ersten Schritt bei Maklern zählt jedoch, ob nach einer Anfrage das Widerrufsrecht bestätigt wurde und auch der vorzeitige Beginn gewählt wurde.
Idealerweise erhalten Sie vor der Besichtigung ein Exposé zur Immobilie, sowie eine 360°-Tour, welche Sie aufmerksam studieren und bereits Fragen notieren können. Planen Sie vor dem Termin zudem etwas Zeit zur Erkundung der Wohngegend ein und nehmen Sie ein Maßband mit, um die Räume bspw. auf Ihre Möbel abzumessen.
Eine Besichtigung bei Tageslichthilft, um eventuelle Mängel besser zu erkennen. Außerdem ist es ratsam einen Termin an einem Werktag zu vereinbaren, um z.B. Parksituation und Lärmpegel realistisch beurteilen zu können. Sollte es zu einer zweiten Besichtigung kommen, kann ein Termin nach Feierabend einen Eindruck von den Nachbarn und dem Geräuschpegel im Wohnhaus abends vermitteln. Notieren Sie sich alles Auffällige, wie z.B. Mängel genau und nutzen Sie bereits den Termin um alle Fragen zu stellen, die Ihnen in den Sinn kommen.
Wählen Sie eine Vertrauensperson als Begleitung für den Besichtigungstermin aus. Diese kann Ihnen ihre Sicht auf die Immobilie vermitteln, ggf. fallen Ihrer Begleitung noch Dinge auf, welche Sie übersehen hätten. Für sanierungsbedürftige Immobilien kann zudem ein professioneller Bausachverständiger als Begleitung z.B. bei einer Folgebesichtigung Sinn machen.
Gibt es keine 360°-Tour zur Immobilie macht es zudem Sinn, Fotos zu erstellen, um sich auch noch im Nachhinein erinnern zu können. Wichtig ist dazu aber, dass der/die Abgeber*in seine/ihre Zustimmung gibt.
Grundsätzlich sind alle Fragen an Interessenten erlaubt, welche für den Vertragsabschluss vom wesentlichen Interesse sind. Neben Grunddaten zur Person wie Name und bisherige Anschrift, sind auch Fragen zu Beruf, Arbeitsverhältnis, Familienstand und Einkommen zulässig, auf welche Sie wahrheitsgemäß antworten müssen. Damit möchte sich die andere Vertragspartei ein Bild davon machen, ob kontinuierlich die Miete bzw. der Kaufpreis bezahlt werden kann. Wichtig ist zudem, wer mit einziehen soll: Möchten Sie beispielsweise mit Ihrem Partner einziehen, so sollte dieser auch zum Termin erscheinen.
Wichtige persönliche Unterlagen des/der Interessenten können sein:
Je besser Sie durch Unterlagen auf die Besichtigung vorbereitet sind, umso professioneller wirkt dies. Themen wie laute Musik/Partys, Rauchen oder Haustiere sind gerade in der Vermietung häufig ein Ausschlussgrund, auch wenn ein offizielles Verbot im Mietvertrag nicht möglich ist. Meiden Sie daher gerade diese Themen.
Die Besichtigung ist vorbei. Wie geht es nun weiter? Wie verhalten Sie sich am besten? Auch an dieser Stelle haben wir einige weitere Besichtigungstermin Tipps für Sie zusammengestellt:
Besichtigungstermine sind wichtig, um potenziellen Käufer*innen oder Mieter*innen die Möglichkeit zu geben, die Immobilie persönlich zu besichtigen und einen ersten Eindruck zu gewinnen.
Nein, es ist gesetzlich verboten, für Besichtigungstermine Geld zu verlangen. Dies gilt sowohl für Immobilienmakler*innen als auch private Verkäufer oder Vermieter.
Bei dem ersten Besichtigungstermin ist es wichtig, auf den Zustand der Immobilie zu achten, Fragen zur Ausstattung und dem Instandhaltungsstatus zu stellen und die Umgebung zu erkunden.
Der erste Eindruck des Hauses oder der Wohnung bei einem Besichtigungstermin kann das Interesse potenzieller Käufer*innen oder Mieter*innen beeinflussen. Es ist daher wichtig, dass die Immobilie einen positiven und ansprechenden Eindruck vermittelt.
In Vorbereitung auf einen Besichtigungstermin, sollte man eine Liste mit Fragen und Kriterien erstellen, die einem wichtig sind, und relevante Unterlagen wie Grundrisse und Exposés anfordern bzw. einsehen. Es ist auch ratsam, Termine im Voraus zu vereinbaren und pünktlich sowie gepflegt zu erscheinen.